Onkologie
Eine Krebserkrankung wird von vielen betroffenen Patienten und ihren Angehörigen als tiefer Einschnitt ins Leben erlebt und kann dazu führen, dass Lebensziele in Frage gestellt und Prioritäten neu überdacht werden. Bereits die Diagnosestellung kann als traumatisierend erlebt werden [1]. Auf der physisch-organischen Ebene fallen Wachstumsprozesse eines Gewebes oder Organs aus dem Sinnzusammenhang des Gesamtorganismus heraus und wachsen lokal oder systemisch destruierend. Durch die intensive und häufig nebenwirkungsreiche Therapie und durch die Zeit der Nachsorge ist die Krankheit über lange Zeit im Leben der Patientinnen und Patienten präsent.
Eine gute Begleitung und Unterstützung kann den Patienten helfen, die größtmögliche Entscheidungsfreiheit zwischen unterschiedlichen Therapieoptionen zu behalten und eine möglichst gute Lebensqualität zu bewahren. Hier kann die anthroposophische Medizin mit Kunsttherapien, Heileurythmie, äußeren Anwendungen oder Biographiearbeit dazu beitragen, Kohärenzgefühl, Selbstwirksamkeit und neue Perspektiven zu erleben.
Die zentrale Arzneipflanze der anthroposophisch erweiterten Onkologie ist Viscum album, die Mistel. Die Misteltherapie gehört zu den im deutschsprachigen Raum am häufigsten angewendeten komplementärmedizinischen Behandlungen in der Onkologie [2]. Dabei wird sie unter anderem zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Verträglichkeit einer Bestrahlung bzw. Chemotherapie eingesetzt [3]. Das Immunsystem soll stimuliert und die Wärmebildung des Organismus soll angeregt werden. Im Bereich der Onkologie sind Iscucin® Abietis, Flüssige Verdünnung zur Injektion; Iscucin® Mali, Flüssige Verdünnung zur Injektion; Iscucin® Pini, Flüssige Verdünnung zur Injektion; Iscucin® Populi, Flüssige Verdünnung zur Injektion, und Iscucin® Tiliae, Flüssige Verdünnung zur Injektion sowohl zur Behandlung von benignen und malignen Tumoren als auch bei definierten Präkanzerosen und zur Rezidivprophylaxe nach operativer Behandlung von Tumoren zugelassen.
Die Behandlung kann vor oder parallel zu einer Chemotherapie oder zu weiteren Behandlungen eingesetzt werden und wird an die klinische Situation der Patienten angepasst. Zur Wahl des Wirtsbaumes und der Dosierung berät Sie die Fachberatung Medizin gern.
Die Verwendung eines homologen Organpräparates in tiefer Potenz (D4–D6), z. B. Medulla ossium Gl, Flüssige Verdünnung zur Injektion zur Begleitbehandlung maligner Knochenmarkserkrankungen und aplastischer Anämien oder von Mesenchym Gl, Flüssige Verdünnung zur Injektion zur allgemeinen Begleittherapie bei malignen Erkrankungen kann die Mistelanwendung ergänzen.
Bei Inappetenz, Völlegefühl oder Übelkeit, die sowohl bei malignen Erkrankungen als auch durch deren Therapie auftreten, können Bittermittel die Verdauungstätigkeit anregen. Gentiana Magen Globuli velati, Globuli velati; Bitter Elixier, Sirup und Enzian Magentonikum, Flüssigkeit zum Einnehmen ermöglichen durch ihre in der genannten Reihenfolge zunehmende Bitterkeit eine differenzierte Abstimmung auf die Bedürfnisse der Patienten.
Die Arzneimittelkomposition Carduus marianus/Viscum Mali comp., Flüssige Verdünnung zur Injektion bzw. Carduus marianus/Viscum Mali comp., Globuli velati erbindet das Organpräparat der Leber mit der hepatoprotektiven Heilpflanze Silybum marianum (Mariendistel) und Viscum album (Mali, Apfelmistel) zur Begleittherapie von malignen Erkrankungen sowie bei chronisch-entzündlichen und sklerotisierenden Lebererkrankungen.
Äußere Anwendungen können auf besondere Weise Zuwendung vermitteln und den Patienten Linderung verschaffen. Oxalis-Essenz, Tinktur zum äußerlichen Gebrauch für Wickel und Auflagen oder Oxalis e planta tota W 10%, Oleum, Badezusatz, flüssig für Öldispersionsbäder nach Junge können bei abdominellen Spasmen angewandt werden und sind auch für die Behandlung von Schockfolgen zugelassen. Quarz/Oxalis comp., Flüssige Verdünnung zur Injektion oder Quarz/Oxalis comp., Globuli velati können zusätzlich zur Harmonisierung der seelischen Organisation und Lebensorganisation in Schocksituationen – auch mit abdominellen Beschwerden – eingesetzt werden.
Zur Anregung der strukturierenden Aufbaukräfte bei Narben, Granulom- oder Keloidbildung der Haut kann nach Abschluss der Wundheilung Narben Gel, Gel mit Auszügen aus Allium cepa (Zwiebel), Thuja occidentalis und ätherischem Rosmarinöl angewandt werden.
Literatur
[1] Kysely H. Trauma-Erfahrung Krebs. Schmerz.Therapie 2022; 5: 116–121; Thieme, Online-Publikation.
[2] S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patienten. AWMF-Registernummer: 032/055OL, Stand September 2021.
[3] Piao BK, Wang YX, Xie GR et al. Impact of complementary mistletoe extract treatment on quality of life in breast, ovarian and non-small-cell lung cancer patients. A prospective randomized controlled trial. Anticancer research 2004; 303–309.
Weiterführende Literatur zu Iscucin:
Zuzak T, Rist L, Viviani A et al. Das Mistelpräparat Iscucin – Herstellung, Analytik und Wirkung in vitro. Der Merkurstab 2004; Sonderdruck, Heft 6, November–Dezember.
Weiterführende Literatur anthroposophisch erweiterte Onkologie:
Debus M. Medikamentöse Begleitbehandlung bei onkologischen Erkrankungen. Der Merkurstab 2009; Sonderdruck, Heft 4, S. 320–325.
Roemer F. Onkologie. In: Therapiekonzepte der Anthroposophischen Medizin. 2. Auflage, Thieme Verlag 2018, S. 390–408.
Benigne und maligne Geschwulstbildungen
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Präkanzerosen |
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Maligne Erkrankungen, Begleitbehandlung |
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Maligne Erkrankung des Knochenmarks
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Knochenmetastasen
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Knochenmetastasen, Begleitbehandlung |
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